Solarcamp for Future: Sprungbrett ins Photovoltaik-Handwerk

Wie trägt Solarcamp for Future zur Energiewende bei?

Die Solarcamps erleichtern jungen Menschen und Quereinsteiger*innen den Eintritt in die Photovoltaik-Branche. Dafür wird in den Camps innerhalb von zwei Wochen eine Mischung aus Theorie und Praxis gelehrt. Außerdem ist eine Zusammenarbeit mit Betrieben der Umgebung Teil des Programms, so dass Teilnehmende direkt ein Ausbildungs- oder Jobangebot erhalten. Zudem wollen wir für Studierende und andere Personengruppen die Möglichkeit bieten, sich Basiswissen für einen Nebenjob in der Photovoltaik-Montage anzueignen. Ziel ist es, dazu beizutragen, dass der Fachkräftebedarf für die Energiewende durch eine Verkleinerung der Einstiegsbarrieren gedeckt wird.

Im Jahr 2022 wurde das erste Camp in Braunschweig mit 21 Teilnehmenden veranstaltet. Im Jahr 2023 werden vier Camps mit je ca. 25 Teilnehmenden stattfinden. Zudem laufen derzeit in zehn weiteren lokalen Gruppen die Vorbereitungen für Solarcamps im Jahr 2024. Alle in Planung befindlichen Solarcamps finden sich auf der SolarCamp-Website. 

Perspektivisch soll eine Skalierung auf mindestens 100 Solarcamps pro Jahr mit je 25 Teilnehmenden erreicht werden. Zudem ist angedacht, in den Camps unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen und den Inhalt der Schulung auf diese Gruppen auszurichten - unter anderem FLINTA-Personen, Geflüchtete, Gruppen mit schwierigem Zugang zum Arbeitsmarkt. Auch soll geprüft werden, inwieweit eine Ausweitung auf andere Länder möglich und sinnvoll ist.

Was macht Solarcamp for Future besonders?

Wir bieten eine Plattform zum Ausprobieren und Dazulernen in einem quasi familiären Rahmen und befähigen so stetig mehr Menschen dazu, bei der Energiewende mit anzupacken. Wir bieten dabei nicht einfach nur eine Schulung, sondern gestalten mit den Teilnehmenden auch die Freizeit während des Solarcamps gemeinsam, veranstalten Diskussionsrunden und vernetzen die Teilnehmenden miteinander und mit anderen lokalen Organisationen. So soll die Schulung zum Erlebnis für die Teilnehmenden werden und das Gefühl vermitteln, selbstwirksam sein zu können.

Solarcamps können in ganz Deutschland stattfinden, das Camp-Konzept ist fast selbsterklärend und bietet den idealen Einstieg in moderne Thematiken wie die Energiewende, Autarkie, Nachhaltigkeit und Selbstbauprojekte und natürlich auch den Eintritt in den Arbeitsmarkt. Durch das Miteinander, durch Gespräche und gegenseitige Unterstützung während der Camps tragen wir zu der für die Überwindung der Klimakrise notwendigen gesellschaftlichen Transformation bei.

Als Dachorganisation kooperiert Solarcamp for Future mit zahlreichen lokalen Organisationen und Unternehmen, um gemeinsam ein flächendeckendes Angebot zu erarbeiten.

2022 hatten Mitwirkende bei reka e.V. Braunschweig und von FFF Braunschweig die Idee, ein „Sommercamp“ durchzuführen. Dort wurden Teilnehmende für eine Tätigkeit im lokalen PV-Handwerk befähigt. Eine Ausweitung auf Deutschland war zunächst nicht vorgesehen. Mehrere Einzelpersonen entdeckten Informationen zu diesem Sommercamp im Internet, und es entstand die Vision, den Inhalt und die Erfahrungen dieses Sommercamps zu dokumentieren - als Basis für eine Durchführung vieler weiterer Camps in Deutschland (dann unter dem Namen Solarcamp for Future). Dazu wurden verschiedene interessierte Personen und Gruppen (Wattbewerb e.V., reka e.V., Fridays for Future Germany) zusammengebracht, und so entstand unsere Initiative.

Was kann man von Solarcamp for Future lernen? Was können andere nachmachen?

Nur zusammen sind wir stark, deshalb kontaktiere uns gerne bei Interesse! Wenn Du selbst bei einem Camp mitmachen willst oder vielleicht sogar mithelfen möchtest, ein Solarcamp in Deiner Stadt zu organisieren, findest Du das Anmeldeformular auf der Website.

Es gibt überall Menschen, die grundsätzlich beim Voranbringen der Energiewende mitmachen wollen. Was es aber braucht, sind konkrete Konzepte zum praktischen Handeln. So können Personen Selbstwirksamkeit erfahren. Dies wiederum führt dazu, immer mehr Menschen für eine Tätigkeit oder aber ein Ehrenamt im Umfeld der Energiewende zu motivieren.

Als wertvoll für die Verbreitung der Solarcamp-Idee hat sich die Erstellung unseres „Handbuch Solarcamp for Future“ erwiesen, in dem wir die in Braunschweig (beim Solarcamp-Prototypen) gemachten Erfahrungen dokumentiert haben und das wir schrittweise um die Erfahrungen der anderen Camps ergänzen. Als wichtig empfinden wir außerdem die Vernetzung zwischen den verschiedenen Lokalgruppen von Freiburg bis Kiel - und die damit verbundenen Möglichkeiten zur gegenseitigen Unterstützung.

Durch unser bereits jetzt bestehendes Netzwerk (viele Ortsgruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung, 400 Wattbewerb-Kommunen) haben wir Verbindungen zu vielen Personen, die lokal gemeinsam ein erstes Solarcamp organisieren wollen. Mit dem Sammeln von immer mehr Erfahrungen und der weiteren Vernetzung wird es von Mal zu Mal auch für neue Lokalgruppen einfacher, ein solches Camp vorzubereiten. Derzeit fehlt in vielen Lokalgruppen noch die Finanzierung für ein erstes Solarcamp. Wir gehen aber davon aus, dass Ergebnisse der im aktuellen Jahr stattfindenden Solarcamps unterschiedliche Geldgeber*innen zur Unterstützung unserer Initiative motivieren werden.

Haltet Euch nicht zu lange mit der Perfektionierung Eurer Planung für ein großes Projekt auf. Fangt im Zweifel zunächst klein an. Überzeugt mit den - positiven - Ergebnissen immer mehr Menschen zum Mitmachen und zur Unterstützung, und bringt Eure Idee damit in die Breite.